Vom 24. September bis zum 3. Oktober 2023 findet die Interkulturelle Woche Lichtenberg (IKW 2023) statt. Unter der Woche gab es eine Podiumsdiskussion zu Arbeitsmarktintegration Geflüchteter im Bezirksamt Lichtenberg. Daran nahm die Leiterin des Clubs Dialog Frau Dr. Roesler teil.

Auf der Podiumsdiskussion im Rahmen der Interkulturellen Woche wurde darüber diskutiert, welche Schritte auf kommunaler sowie rechtlicher Ebene getan werden konnten, um Geflüchtete schneller in sozialversicherungspflichtige und gut bezahlte qualifizierte Arbeit zu bringen, aber auch was dem entgegenstand und welche Probleme überwunden werden mussten. Es diskutierten der Leiter der Wirtschaftsförderung des Bezirksamts Lichtenberg Burhan Cetinkaya, der Geschäftsführer des Jobcenters Berlin-Lichtenberg Lutz Neumann, die Geschäftsführerin des Club Dialog e.V. Dr. Natalia Roesler, die Geschäftsführerin der in der Beratung migrantischer Frauen tätigen Bildungsunternehmen Goldnetz gGmbH und der Vorsitzende des Wirtschaftskreises Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. Karsten Dietrich.

Geflüchtete haben mit verschiedenen Hürden bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu kämpfen: fehlende Sprachkenntnisse, Probleme des Transfers von im Heimatland erworbenem Qualifikationen, keine oder nur kleine Netzwerke und unzureichende arbeitsmarktrelevante Informationen sind hier zu nennen. Für Geflüchtete sind diese Hürden im Vergleich zu anderen Migrantengruppen höher. Sie sind in der Regel nicht auf die Flucht vorbereitet und haben oftmals mit höheren bürokratischen Hürden wie zum Beispiel einer fehlenden Arbeitserlaubnis zu kämpfen. Im Ergebnis dauert das Aufnehmen einer Beschäftigung von Personen, die mittels eines Asylgesuchs nach Deutschland zugewandert sind, im Durchschnitt deutlich länger als bei anderen zugewanderten Gruppen. Außerdem sind Geflüchtete nach erfolgreicher Arbeitsmarktintegration oftmals im Vergleich zur Beschäftigung im Herkunftsland unterqualifiziert beschäftigt und erzielen im Durchschnitt ein deutlich geringeres Erwerbseinkommen als die in Deutschland aufgewachsene Bevölkerung. Nach Analysen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Agentur für Arbeit üben unter denjenigen, die sich seit sechs Jahren in Deutschland aufhalten, 41 Prozent eine Tätigkeit unterhalb ihres Tätigkeitsniveaus vor Zuzug aus; 47 Prozent eine Tätigkeit, die dem Tätigkeitsniveau entspricht und 12 Prozent sind oberhalb des Tätigkeitsniveaus vor Zuzug beschäftigt.